Sonderausstellungen

Drei Sonderausstellungen zu unterschiedlichen kulturgeschichtlichen Themen ergänzen jährlich das Angebot des Museums an die Besucher.


Aktuell

LA CARICADE FRANCO-ALLEMANDE

Karikaturen zur deutsch-französischen Freundschaft

22.01. – 25.06.2023

Eine Ausstellung aus Anlass des 60jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Apolda und Seclin sowie des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages

60 Jahre nach der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags durch den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle ist die deutsch-französische Freundschaft zur Selbstverständlichkeit geworden. Als Beispiele seien die zahlreichen Städtepartnerschaften, das Deutsch-Französische Jugendwerk und der gemeinsame Fernsehkanal ARTE genannt. 

Karikaturen deutscher und französischer Künstler widmen sich dieser Freundschaft über die Jahrzehnte sowie den politischen Größen beider Länder – von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer über Helmut Kohl und François Mitterand bis Nicolas Sarkozy, Angela Merkel und Emmanuel Macron. Sie zeichnen „Röntgenbilder, in denen der Zeitgeist des Augenblicks lebendig bleibt.“ Die deutsch-französischen Beziehungen werden auf sarkastische, kritische, scharfzüngige, stets jedoch humorige Weise „aufs Korn genommen“.

Am 9. August 1963 unterzeichnete Apolda einen Freundschaftsvertrag mit dem nordfranzösischen Seclin. Es ist eine der frühesten Partnerschaften zwischen einer französischen Gemeinde und einer Stadt in der DDR. Eine Freundschaft, die beide Partner trotz der bis 1990 eingeschränkten Reisemöglichkeiten mit Leben erfüllten und die nach der deutschen Wiedervereinigung bekräftigt wurde. Die Ausstellung dokumentiert die freundschaftlichen Kontakte der Städtepartner – sowohl auf den kommunalen Ebenen als auch in den persönlichen deutsch-französischen Begegnungen. 

Eine Ausstellung in der Zusammenarbeit mit der Helmut Schmidt Medien GmbH und dem Internationale Städtepartnerschaften Apolda e.V.

Ausblick

„Bürger – Burger“

Aktuelle Arbeiten von Christoph Tschernatsch

09.07. – 03.09.2023

Der 2001 in Potsdam geborene Künstler Christoph Tschernatsch startet in Apolda mit einem experimentellen Projekt. Bürger der Stadt – bekannte und weniger bekannte -, Schulen und andere Institutionen sowie ortsansässige Firmen werden angesprochen und gebeten, ihren Plastik- oder Papiermüll über einen bestimmten Zeitraum zu sammeln. Dadurch werden sie zu Ko-Autoren der Ausstellung. Denn Christoph Tschernatsch fertigt aus den Abfall-Ansammlungen spezielle Formen der Assemblage.

Der Künstler hat für sich Tesa-Band als Malgrund entdeckt und nutzt dieses – um einen Keilrahmen gewickelt – als seine „Leinwand“. An den Tesa-Schichten, im so entstandenen Zwischenraum,kleben einzelne Objekte fest, die nur dort sichtbar sind, wo die Übermalung transparent ist. Sie sind entweder thematisch ausgewählt oder zufällig aufgelesen. 2022 entstanden in dieser eigenen Technik die ersten „Burger“ einer Serie, die er in Apolda fortsetzt.

Innerhalb dieses Projekte können eine Vielzahl von Kommunikationsprozessen angeregt und Denkanstößen gegeben werden. Im Mittelpunkt dabei steht der Müll als Konstante menschlichen Lebens, als Zeitzeuge und individualisierter ökologischer Fußabdruck.

Müll ist mittlerweile ein omnipräsentes globales Problem, dessen Handhabung die gesamte Menschheit betrifft. Er ist Zeugnis von Innovationen und Wohlstand, als auch von der Zerstörung der Umwelt. Für die Betrachter ergibt sich exemplarisch die Möglichkeit, Objekte der Assemblagen mit aktuellen (Krisen)- Situationen in Verbindung zu bringen und die Arbeiten kritisch in einem politischen Kontext zu betrachten.

Kleidergeschichten

Eine Spurensuche

17.09. – 31.12.2023

Kleider machen Leute – sie verraten etwas über die sie tragende Person. Obwohl Bekleidung als Massenprodukt verfügbar ist, bleibt die Zusammenstellung des eigenen Outfits einehöchst individuelle Angelegenheit. Kleine Details und Accessoires sind dabei Ausdruck des persönlichen Geschmacks. Und doch sind diese Geschmäcker geprägt und beeinflusst und vielleicht nicht immer so individuell wie es auf den ersten Blick scheint. Kleidung kann ein breites Spektrum an Aussagen vermitteln. Nimmt sie einen hohen Stellenwert ein oder wird sie eher pragmatisch betrachtet? Bedeutet sie die Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder Anpassung an gesellschaftliche Zwänge? Ist sie Ausdruck eines sozialen Status oder einer Protesthaltung?

Die Autorinnen des Buches „Kleidergeschichten“ Karen H. Fries, Ulrike Stelzig-Schaufert und Susanne Richter gingen diesen Fragen nach. Sie interviewten Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Herkunft. Haben Sie in Ihrer Kindheit Sachen „auftragen“ müssen? Wurde in der Familie gestrickt oder genäht? Kaufen Sie Second-Hand? Welches ist das am wenigsten geliebte Stück in Ihrem Schrank? Und warum behalten Sie es dennoch? Welche Erinnerungen verbinden Sie mit bestimmten Kleidungsstücken? So entstanden ganz persönliche „Modetagebücher“. Ein Schwerpunkt lag dabei auch auf den Erinnerungen aus der Zeit des geteilten Deutschlands.

Zu den Geschichten wurden Fotos, erhaltene Kleidungsstücke und modische Accessoires zusammengetragen. Sie bilden nun eine Ausstellung, in der spannende, manchmal lustige und manchmal auch traurige, stets jedoch ganz persönliche „Kleidergeschichten“ erzählt werden.